Last updated on 21. Dezember 2019
Die Bücherverbrennung 1933 war ein Fanal, das viele Schriftsteller*innen und Intellektuelle ins Exil trieb. Insgesamt verließen circa 2.500 Autor*innen und PublizistInnen das nationalsozialistische Deutschland.
Die „Aktion wider den undeutschen Geist“, deren Höhepunkt die Bücherverbrennung darstellte, wurde von der „Deutschen Studentenschaft“ unter Führung des „Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes“ organisiert.
„Undeutsch“, das waren unter anderem Autoren, die heute als Klassiker gelten, beispielsweise Kurt Tucholsky (1890 – 1935), Bertolt Brecht (1898 – 1956), Stefan Zweig (1881 – 1942), Joachim Ringelnatz (1883 – 1934), Joseph Roth (1894 – 1939). In Dutzenden Städten des Deutschen Reiches wurden von März bis Oktober 1933 die Bücher von über einhundert Autor*innen verbrannt. Insgesamt sind für diesen Zeitraum über neunzig Bücherverbrennungen nachgewiesen.
Nachdem die Bücher vor allem linker und jüdischer Autor*nnen in Flammen aufgingen, erfüllte sich nur wenige Jahre später der prophetische Satz Heinrich Heines aus der Tragödie Almansor:
Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.
Erich Kästner sagte nach dem Krieg dazu:
Das blutige Rot der Scheiterhaufen ist immergrün. Einen dieser Scheiterhaufen haben wir, mit bloßem Auge, brennen sehen. Ich hatte angesichts des Scheiterhaufens nicht aufgeschrien. Ich hatte nicht mit der Faust gedroht. Ich hatte sie nur in der Tasche geballt. Warum erzähle ich das? […] Weil, immer wenn von der Vergangenheit gesprochen wird, auch von der Zukunft die Rede ist.
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