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Lesefutter XVII

Last updated on 9. Januar 2020

Ein paar Klassiker möchte ich meiner subjektiven Auswahl noch hinzufügen. Jaroslav Hašek zum Beispiel. Tschechischer Autor, viel zu früh gestorben, im Alter von 39 Jahren (1883-1923). Weltberühmt wurde er mit Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk während des Weltkriegs, einem unverwechselbaren Charakter, der sich dem allgegenwärtigen Wahnsinn gewitzt widersetzt. Das Buch bricht im vierten Teil mitten im Satz ab, die Fortsetzungen durch einen befreundeten Journalisten gelten als nicht gelungen.

Ein klassisches Abenteuerbuch, heute noch immer gut lesbar? Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson (1850-1894). Ein früher beliebtes Jugendbuch, alle paar Jahre neu verfilmt, übt noch immer seinen Reiz aus. Wer wollte nicht einen Piratenschatz finden? Oder zumindest darüber lesen.

Ein anderer Klassiker des 19. Jahrhunderts: Henry David Thoreau (1817-1862). In Walden. Oder das Leben in den Wäldern beschrieb er das einfache Leben, eine alternative Lebensweise. Mit Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat verfasste er einen noch immer aktuellen Essay über zivilen Ungehorsam. Zwei Bücher, die noch immer nachwirken.

Wir stehen auf den Schultern von Riesen. Das Prinzip der Gewaltenteilung verdanken wir den Überlegungen von Montesquieu (1689-1755), Schriftsteller, Philosoph, Aufklärer. Vom Geist der Gesetze, Betrachtungen über die Ursachen der Größe der Römer und ihres Niedergangs, Persische Briefe sind seine wesentlichen Werke. Eine Auswahl aus seinen Schriften ist in deutscher Übersetzung gemeinfrei erhältlich.

Howard Carter (1974-1939) fand das einzige unversehrte Grab im Tal der Könige: Das Grab des Tut-ench-Amun. Im gleichnamigen Buch erfahren wir mehr über seine Funde.

Ein Buch, das sich Deutschland, erwache! nennt. Erscheinungsdatum: 1932. Lässt Schlimmstes befürchten, aber so kann man sich irren. Der Autor, Ernst Ottwalt, stand 1933 bei der Bücherverbrennung auf der Schwarzen Liste. Warum? Das genannte Buch gilt als eine der frühesten Analysen des nationalsozialistischen Aufstiegs. Er floh in die Sowjetunion, wo er im Zuge der Stalinistischen Säuberungen in einem Lager starb. Sein Werk ist weitgehend vergessen, ein mehr als guter Grund, um an ihn zu erinnern.

Published inGemeinfreiGeschichteLiteraturPolitik