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Schlagwort: Buch

Lesefutter X

Er starb mit sechsunddreißig Jahren, 1929 in Prag. Seine Schwester konnte später rechtzeitig nach Tel Aviv auswandern, sein Bruder und seine Eltern wurden 1942 in Auschwitz umgebracht. Sein Name: Hermann Ungar. Sein bekanntester Roman, Die Verstümmelten beschreibt einen Bankangestellten in einer inhumanen Arbeitswelt mit neurotischer Sexualität. Weitere bekannte Werke sind zum…

Lesefutter IX

In der Reihe Lesefutter stelle ich Autoren und Bücher vor, die – 70 Jahre nach ihrem Tod – inzwischen gemeinfrei sind und darauf warten, gelesen zu werden. Inzwischen kostenlos verfügbar, handelt es sich dabei um Schriftsteller und Werke, die ich persönlich interessant finde, in einigen Fällen auch darauf warten, wiederentdeckt…

Lesefutter VIII

Seit 2013 gemeinfrei, Todesdatum Juli 1942 (New York), ist Franz Blei, 1871 in Wien geboren, Essayist, Herausgeber von Zeitschriften, vor allem bekannt durch Das große Bestiarium der deutschen Literatur, in dem er wichtige Autoren in alphabetischer Reihenfolge als exotische Tiere beschrieb. Ich finde mehr seine diversen Textsammlungen, wie Das Persische…

Lesefutter VII

Im Westen nichts Neues ist das wohl bekannteste Buch über den 1. Weltkrieg, bekannt durch Verfilmungen und Millionenauflage, von den Nazis ins Feuer geworfen. Sein Autor, Erich Maria Remarque, von ihnen verfemt. Vor kurzer Zeit stieß ich auf ein anderes Buch, das damals ebenfalls dem Scheiterhaufen preisgegeben wurde, Heeresbericht von…

Lesefutter VI

Ich möchte wieder auf ein paar Autoren aufmerksam machen, die in den letzen Jahren urheberrechtsfrei geworden sind, deren Texte damit gemeinfrei zur Verfügung stehen und aus dem Internet legal auf einen Ebook-Reader geladen werden dürfen. Robert Musil starb 1942, wer ein bisschen Lesefutter braucht, dem genügt ein einziger Roman von…

Der Handel mit Büchern oder das Internet ist böse

Der Buchhandel hat bisher eine Luxusposition innegehabt, ein Geschäftsmodell, das unverändert von selbst funktionierte, während andere Branchen zwischen Globalisierung, Internet und technologiegetriebener Weiterentwicklung bereits ein bis mehrere Male verglühten. Gedruckte Straßenkarten wurden von elektronischen Routenplanern abgelöst, diese wiederum werden durch Apps am Smartphone ersetzt und Geld lässt sich in dem…

Digitale Zukunft von Literatur

Die Entwicklungen der digitalen Welt bieten Chancen, nicht nur Gefahren. Prominente Autor*innen möchten sich den Möglichkeiten der Zukunft (und Gegenwart!) nicht verschließen, sie vielmehr nutzen. Auf fiktion.cc findet sich eine diesbezügliche Deklaration, die von namhaften Autor*innen wie z. B. Elfriede Jelinek oder Sabine Scholl unterzeichnet wurde. Der Eindruck, dass das…

Bücherverbrennung 1933

Die Bücherverbrennung 1933 war ein Fanal, das viele Schriftsteller*innen und Intellektuelle ins Exil trieb. Insgesamt verließen circa 2.500 Autor*innen und PublizistInnen das nationalsozialistische Deutschland. Die „Aktion wider den undeutschen Geist“, deren Höhepunkt die Bücherverbrennung darstellte, wurde von der „Deutschen Studentenschaft“ unter Führung des „Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes“ organisiert. „Undeutsch“, das waren…

Vernichtete Bücher

2013 gab es Meldungen, in Timbuktu sei eine Bibliothek mit 200.000 wertvollen historischen Büchern und Handschriften von malischen Islamisten angezündet worden. Kurz danach gab es erste Meldungen, dass die wertvollsten Schriften rechtzeitig gerettet wurden. Inzwischen wissen wir, dass dies wirklich gelang.  Nun werden die Manuskripte restauriert und digitalisiert. Es ist…

Um 1470

Hört mir gut zu. Wir sind bedroht. Ich spreche vom gedruckten Buch, welches seit wenigen Jahren mehr und mehr Verbreitung findet. Was es zu bekämpfen gilt. Ein Mann aus Mainz, genannt Gutenberg, erdreistet sich, den Buchstaben ihre Seele zu nehmen. Ein unerhörter Vorgang, der den Untergang unserer Kultur heraufbeschwört, wenn…